Donnerstag, 28. Januar 2016

Eine kleine Kolumne zur "politischen Meinungsäußerung" auf Facebook

Politische Themen sind aus dem Internet nicht wegzudenken, was an sich eine durchaus positive Sache ist. Man bleibt über die aktuellen politischen Geschehnisse auf dem neusten Stand, und auch für die jüngeren Generationen sind diese Informationen wohl die Quelle schlechthin für die eigene Meinungsbildung. Doch leider finden sich unter diesen Beiträgen nicht selten schlecht recherchierte, subjektive und undifferenzierte Meinungsäußerungen.

Vor allem auf Social Media Plattformen wie Facebook und Twitter, aber auch auf der Videoplattform YouTube stößt man auf solche Beiträge. Ausgelößt durch die prekären Ereignisse der Silvesternacht konnte das gesamte politische Spektrum es nicht lassen, seine radikalen Meinungen auf die Öffentlichkeit loszulassen. Von allen Seiten wird gegen diese und jene gehetzt, der deutsche Wutbürger zog, bewaffnet mit Smartphone oder Keyboard, in die Schlacht, wobei sich Links und Rechts in nichts nachstanden. Facebook glich wochenlang einer schlechten Nachmittags-Talkshow, in der jegliche Regeln des Führens einer gepflegten Diskussion sprichwörtlich zu Hause gelassen wurden.


Die freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut, und niemand soll sich darin eingeschränkt fühlen, doch sind Social Media Plattformen wirklich der richtige Ort für politische Grabenkämpfe? Sollten man nicht eher das Sprachrohr, das uns das Internet bietet, nutzen, um an lösungsorientierten Ansätzen zu arbeiten, anstatt es wie ein Megaphon für das sinnlose Umherschleudern von politischen Parolen zu missbrauchen? Können wir von uns behaupten, die aktuelle politische Lage richtig zu begreifen und einschätzen zu können? Ein Problem kann nur in seiner Gesamtheit gelöst werden, wenn man, mit den eigenen Emotionen im Hintergrund, zusammen an einer Lösung arbeitet. Die eigene Meinung ist wichtig, doch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es eine enorme Vielfalt an Meinungen gibt, die es zu akzeptieren gilt.